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Lettland plant 32 neue Elektrozüge für 225 Mio

Lettlands ehemaliger Transportminister Anrijs Matiss sagte, dass wenn Lettland im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung für 225 Mio. EUR 32 Züge kaufen wolle, seien es drei Mal mehr als Estland für die gleichen Züge zahlte. Man hätte auch nicht daran gedacht, wie man neue Züge betreiben werde und ob die Infrastruktur in Lettland dafür überhaupt vorbereitet ist.
Lettland plant 32 neue Elektrozüge für 225 Mio. EUR zu kaufen. Matiss sagte, dass in Estland die Infrastruktur vor der Lieferung der Züge entsprechend vorbereitet wurde. In Lettland herrsche heute Unklarheit, ob die Bahnsteige vor der Anschaffung renoviert werden sollten.

Matiss ist der Ansicht, dass die Züge auch zu teuer seien. Estland zahlte für die Züge 79 Mio. EUR. Letten werden zwar andere, von der spanischen Firma Talgo hergstellten Züge, angeboten aber für den Preis von 225 Mio. EUR. “Es ist offensichtlich, dass wir drei Mal mehr zahlen, sogar wenn wir die Wartungskosten mitzählen. Kein Wunder, dass andere Anbieter die Ausschreibung bestritten haben mit der Begründung, dass ihr Angebot wesentlich günstiger war.“

Es handelt sich schon um die dritte Ausschreibung für den Kauf der Züge. Caf und Stadler, die damals auch an der Ausschreibung in Estland teilnahmen, nahmen an der ersten Ausschreibung teil. Sie ist aber wegen Anfechtung durchgefallen. An der zweiten Ausschreibung nahmen Hyndai, Stadler und Rotem teil. Hyundai hat zwar gewonnen, musste aber wegen technischen Problemen später zurückziehen. Der damalige Transportminister Matiss kommentierte, dass sich Lettland den zweitbesten Anbieter Stadler wegen hohem Preis nicht leisten konnte.

In einem Kommentar schreibt die estnische Zeitung „Ärileht“, dass Lettlands ehemaliger Wirtschaftsminister die Gesamtkosten nicht mitkalkuliert habe. Estland kaufte für 79,5 Mio. EUR nur 18 Stadler Elektrozüge. Für 20 Dieselzüge zahlt Estland während der 20-jährigen Leasingperiode monatlich 837 633 EUR. Diese Leasingzahlungen enthalten sowohl Züge als auch andere Kosten wie z.B. Versicherungen. Das bedeutet, dass Estland für die Dieselzüge insgesamt mehr als 200 Mio. EUR zahlt.

Quelle: SWISS-BALTIC CHAMBER OF COMMERCE SBCC