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ETH-Gebäude HPT in Zürich: Renovierung eines historischen Wahrzeichens für eine moderne Zukunft

Der Auguste-Piccard-Hof, besser bekannt als das HPT-Gebäude der ETH Zürich, ist ein Denkmal der Architekturmoderne aus den 1960er Jahren und befindet sich auf dem Hönggerberg-Campus. Ursprünglich 1967 erbaut, gilt dieses architektonische Meisterwerk des Architekten Albert Heinrich Steiner als historisch bedeutend und ist ein wesentlicher Bestandteil der Zürcher Steiner-Bauten. Es erfüllt eine wichtige Rolle für die akademische Forschung und Bildung.

In den letzten Jahren startete die ETH Zürich ein umfangreiches Renovierungsprojekt für das HPT-Gebäude, um die Einrichtungen des Instituts für Quanten-Elektronik zu modernisieren und den Bedarf an Werkstätten, Unterrichtsräumen und Forschungseinrichtungen besser zu bedienen. Dieser Schritt ist Teil der kontinuierlichen Bemühungen der ETH, ihre Campus-Infrastruktur zu verbessern, indem sie historischen Erhalt und moderne akademische Ressourcen vereint.

Die Renovierungsreise des HPT-Gebäudes gipfelte in einer ersten Führung durch das neu revitalisierte Gebäude, geleitet von einem Expertenteam: den Architekten Sebastian El Khouli und Felix Messerschmidt von Bob Gysin Partner, Martin Brunschwiler von Ghisleni Partner AG und Matthias Köhler vom Amt für Städtebau und Denkmalschutz der Stadt Zürich. Wie das Team erklärte, bestand die größte Herausforderung darin, das "Steiner-Skelett" - die markante Betonstruktur des Gebäudes - mit zeitgemäßen architektonischen Standards in Einklang zu bringen. Ziel war es, die Integrität des ursprünglichen Designs zu respektieren und zu bewahren, während das Gebäude gleichzeitig den Anforderungen einer modernen Forschungs- und Bildungseinrichtung gerecht wird.

Ein bemerkenswertes Merkmal des HPT-Gebäudes sind die sichtbaren Betonkuben, die wie skulpturale Elemente aus der Struktur emporragen und eine rhythmische, kohärente Ästhetik schaffen. Diese Kuben beherbergen wichtige Treppenhäuser, Aufzüge und technische Schächte, die nicht nur dem ikonischen Stil des Gebäudes, sondern auch der Funktionalität dienen. Die Architekten haben es meisterhaft geschafft, diese strukturelle Identität während der Renovierung zu bewahren, eine Aufgabe, die große Detailgenauigkeit und tiefen Respekt für Steiners ursprüngliches Werk erforderte.

Neben der visuellen Wirkung wird das renovierte HPT-Gebäude bald das Institut für Molekulare Pflanzenbiologie beherbergen, wodurch die gesamte Abteilung für Biologie auf den Hönggerberg-Campus verlegt wird. Diese Zusammenführung soll die Zusammenarbeit und Synergien zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen der Abteilung fördern, die in hochmodernen Laboren im Südflügel des Gebäudes tätig sein werden. Dieser Flügel, der sich hinter dem angrenzenden HPI-Gebäude befindet, wurde auf seine Kernstruktur zurückgebaut und mit modernen Laboreinrichtungen ausgestattet, um Spitzenforschung zu ermöglichen.

Die Renovierung umfasst auch einen neuen "Werkstattflügel" an der Wolfgang-Pauli-Strasse, in dem die Werkstätten der Abteilung für Physik, die zuvor auf zwei Gebäude verteilt waren, zusammengelegt werden. Diese Umstrukturierung wird den mechanischen Werkstattbetrieb der ETH Zürich optimieren und die Effizienz bei der Herstellung wichtiger mechanischer Komponenten für Forschung und Lehre verbessern.

Zusätzlich zu diesen funktionalen Verbesserungen wurden die Hauptzugangsbereiche des HPT-Gebäudes, einschließlich Personen- und Güteraufzüge sowie Treppenhäuser, renoviert, um den aktuellen Brandschutzvorschriften zu entsprechen. Ein Hauptziel der Renovierung war es, das Gebäude vollständig barrierefrei zu gestalten, womit ein neuer Standard im Design für Behindertengerechtigkeit gesetzt wurde, den die ETH Zürich auch auf andere gelistete Steiner-Gebäude anwenden möchte.

Bemerkenswerterweise wurden die meisten Renovierungsarbeiten durchgeführt, während das HPT-Gebäude weiterhin in Betrieb war – ein Beweis für sorgfältige Planung und logistische Expertise. Um diesen Prozess zu unterstützen, wurde eine Bauplattform zwischen den HPT- und HPI-Gebäuden eingerichtet, die es ermöglichte, das Projekt ohne Unterbrechung des Campus-Alltags voranzutreiben.

Mit der Wiedereröffnung steht das HPT-Gebäude nun einer neuen Generation von Studierenden, Forschern und Dozenten zur Verfügung und symbolisiert das Engagement der ETH Zürich, architektonisches Erbe zu bewahren und gleichzeitig Innovation zu fördern.

QUELLE: ETH ZÜRICH, SWISS ARC 

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